Nachhaltigkeit

Kampf gegen Plastikverschmutzung in Indonesien: Bildung als Schlüssel zur Lösung

10.01.1991 | 3 Minuten Lesezeit
Peter Dobosz

Dieser Artikel ist Teil einer Serie über die Zusammenarbeit zwischen Greiner Packaging und SampApp, bei der Greiner die Mission der App unterstützt, Plastikverschmutzung in Indonesien durch Verbraucherbildung zu bekämpfen.

Man stelle sich vor, man müsste über 200 Millionen Menschen mit einer Botschaft zum Thema Plastikmüll erreichen - Menschen, die oft noch nicht erkannt haben, wie ihr tägliches Verhalten nicht nur die Umwelt, sondern auch ihre eigene Gesundheit und Lebensgrundlage beeinflusst. In Indonesien ist genau das die Herausforderung.

Viele Menschen im Land verbrennen Plastik in der Nähe ihrer Häuser, ohne zu wissen, welche giftigen Dämpfe sie dabei einatmen. Andere werfen Plastik in Flüsse und Kanäle, ohne zu verstehen, wie das zur Meeresverschmutzung oder zum Rückgang von Fischbeständen beiträgt. Die Auswirkungen betreffen zentrale Bereiche wie Tourismus, Fischerei und öffentliche Gesundheit - und doch fehlt es an verlässlicher Information.

Indonesien produziert jährlich über sieben Millionen Tonnen Plastikmüll. Ein Großteil davon wird offen verbrannt oder unkontrolliert in die Umwelt entsorgt. Maßnahmen wie Strandreinigungen, Barrieren in Flüssen oder das Einsammeln von Müll aus dem Meer werden zwar gefeiert - sie bekämpfen jedoch nur die Symptome, nicht die Ursache. Plastik aus Flüssen zu fischen mag wie ein Fortschritt wirken, ändert aber nichts am stetigen Zustrom.

Was fehlt also? Verbraucherbildung.

Trotz wachsender internationaler Aufmerksamkeit und ehrgeiziger politischer Ziele fehlen in vielen Gemeinden die Werkzeuge, um informierte Entscheidungen zu treffen. Ohne Aufklärung helfen selbst die beste Infrastruktur und die stärkste Gesetzgebung wenig - denn die Ursachen für Plastikmüll beginnen beim individuellen Verhalten.

Nehmen wir zum Beispiel Einweg-Plastiksachets für Wasser oder Snacks. In vielen Regionen werden sie nicht gewählt, weil sie bevorzugt werden, sondern weil Alternativen unbekannt oder nicht verfügbar sind - und weil vielen nicht klar ist, wie diese scheinbar kleinen Entscheidungen eine viel größere Krise mitverursachen. Ähnlich ist es mit Plastiktüten auf traditionellen Märkten oder übermäßig verpackten Produkten des täglichen Bedarfs. Diese Verhaltensweisen sind selten das Ergebnis von Gleichgültigkeit, sondern beruhen oft auf Gewohnheit, fehlendem Wissen oder mangelnden Alternativen.

Bildung bedeutet nicht nur Sensibilisierung. Es geht darum, Menschen mit anwendbarem Wissen auszustatten. Dazu braucht es lokal angepasste Inhalte, Bildungsprogramme in Schulen und gezielte Aufklärung in den Gemeinden. Genau hier setzt SampApp an - eine Bildungs-App, die von Greiner Packaging unterstützt wird. Durch diese Partnerschaft hilft Greiner dabei, verständliche und praxisnahe Informationen zu Plastikmüll und nachhaltigem Verhalten für Menschen in Indonesien zugänglicher zu machen. 

Lesen Sie mehr dazu in unserer offiziellen Pressemitteilung

Indonesiens nationales Ziel, den Plastikmüll bis 2025 um 70 % zu reduzieren, ist ehrgeizig und lobenswert. Doch ohne eine ebenso entschlossene Initiative zur Aufklärung und Einbindung der Bevölkerung wird dieses Ziel kaum erreichbar sein. Die beste Infrastruktur kann wenig ausrichten, wenn das alltägliche Verhalten weiterhin das Problem nährt. Der Weg nach vorne muss den Verbraucher in den Mittelpunkt stellen - nicht nur als Teil des Problems, sondern als Teil der Lösung. Denn letztlich ist der wirksamste Weg zur Reduzierung von Plastikverschmutzung nicht das Aufräumen, sondern das Verhindern ihrer Entstehung.

Ähnliche Artikel