Innovation, Trend

Nachhaltige Verpackungslösungen im Fokus

25.06.2025 | 3 Minuten Lesezeit
Jörg Sabo

Im ersten Teil unseres Blogbeitrags haben wir uns mit Connected Packaging und Reusable Packaging befasst – zwei Trends, die die Verpackungsindustrie nachhaltig verändern. Doch Innovation geht weiter: Nachhaltige Verpackungslösungen stehen zunehmend im Mittelpunkt, um Ressourcen zu schonen und den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

In diesem zweiten Teil werfen wir einen Blick auf drei weitere Schlüsseltrends: Refillable Packaging, das Verpackungen für eine langfristige Wiederverwendung optimiert, heimkompostierbare Materialien, die biologische Kreisläufe unterstützen, und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen, die eine zentrale Rolle in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft spielt.

Wie Greiner Packaging Trends aufspürt

Kennen Sie schon unseren ersten Teil dieser Blogreihe? 

1. Refillable Packaging

Refillable Packaging bietet eine nachhaltige Alternative zu Einwegprodukten. Durch nachfüllbare Behälter können Verbraucher:innen Verpackungen mehrfach nutzen, was nicht nur Abfall reduziert, sondern auch zu einem bewussteren Konsumverhalten beiträgt.

Warum ist Refillable Packaging so relevant?

  • Ressourcenschonung: Wiederbefüllbare Verpackungen reduzieren den Einsatz von Rohstoffen und minimieren Abfall.
  • Weniger CO₂-Emissionen: Die Produktion von Nachfüllverpackungen verursacht eine geringere Umweltbelastung als herkömmliche Einwegverpackungen.
  • Bewusstere Konsumgewohnheiten: Refill-Systeme fördern eine nachhaltigere Nutzung von Produkten und unterstützen einen Kreislaufgedanken.
  • Kostenvorteile: Verbraucher:innen profitieren langfristig von günstigeren Nachfülloptionen, während Unternehmen durch Materialeinsparungen Produktionskosten senken können. 

Praxisbeispiele
Mit der Trigger-Refill-Flasche hat Greiner Packaging eine intelligente und umweltfreundliche Lösung für Konzentrate entwickelt. Diese Mehrfach-Dosierflasche ersetzt – je nach Intensität des Konzentrats – mehr als vier herkömmliche Sprühflaschen und -aufsätze. Über ihren gesamten Lebenszyklus kann eine herkömmliche 750 ml Sprühflasche mit Sprühkopf rund 10.000 Sprüheinheiten à 1 ml erbringen. Die exakte Dosierung des Konzentrats erfolgt über ein Zusammendrücken an vordefinierten Positionen der Flasche. Die Dosiermenge kann durch Werkzeugwechseleinsätze exakt – auf den Milliliter genau – an die Konzentratanforderungen angepasst werden. Um eine tropffreie Anwendung zu gewährleiten, ist im Verschluss der Flasche eine spezielle Führungseinheit integriert. Eine praktische Füllstands-Anzeige rundet die Funktionalität ab. Refillable Packaging ist damit nicht nur eine ressourcenschonende Alternative zu Einwegverpackungen, sondern fördert auch ein nachhaltiges Verbraucherverhalten.

2. Heimkompostierbare Materialien

Nachhaltige Verpackungen sollten nicht nur aus umweltfreundlichen Materialien bestehen, sondern auch einfach entsorgt werden können. Besonders relevant ist dies für Produkte, die täglich millionenfach genutzt werden. Die optimale Lösung – Produkte, die aus Materialien bestehen, die ganz einfach zu Hause kompostiert werden können.

Warum sind heimkompostierbare Materialien so relevant?

  • Abfallreduktion: Verpackungen, die im heimischen Kompost zersetzt werden, verringern den Bedarf an industriellen Recyclingprozessen. 
  • CO2-Reduktion: Weniger Müll bedeutet eine geringere Belastung für Verbrennungsanlagen.
  • Komfort für Verbraucher:innen: Anstatt leere Verpackungen aufwendig zu trennen oder zu entsorgen, können sie einfach im Gartenkompost verwertet werden.

Praxisbeispiele
Eine wegweisende Innovation in diesem Bereich stammt von Greiner Packaging und Constantia Flexibles: eine zertifizierte, heimkompostierbare Kaffeekapsel. Diese Kapsel kann vollständig in einem heimischen Komposthaufen abgebaut werden und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Verpackungsindustrie dar. Die Kaffeekapsel wurde von TÜV Austria mit der „OK Compost Home“-Zertifizierung ausgezeichnet, die bestätigt, dass sie innerhalb von 26 Wochen selbst bei niedrigen Temperaturen kompostiert werden kann. Diese Innovation zeigt, wie Verpackungen gezielt für eine nachhaltige Zukunft entwickelt werden können – mit Materialien, die sich nahtlos in den natürlichen Kreislauf einfügen.

3. Geschlossene Kreisläufe

Verpackungen sollen nicht nur aus nachhaltigen Materialien bestehen, sondern am Ende ihres Lebenszyklus auch einfach recycelbar sein. Wenn Verpackungen nicht kompostierbar sind, ist ihre Wiederverwertung essenziell, um wertvolle Ressourcen im Kreislauf zu halten. Ein vielversprechender Ansatz sind deshalb Closed-Loop-Systeme, die darauf abzielen, Materialien gezielt zurückzuführen und erneut zu nutzen.

Warum sind Kreisläufe so relevant?

  • Ressourcenschonung: Geschlossene Kreisläufe reduzieren den Bedarf an neuen Rohstoffen und minimieren Abfall.
  • CO₂-Reduktion: Effizientes Recycling verringert die Umweltbelastung im Vergleich zur Herstellung neuer Verpackungen.
  • Höhere Akzeptanz bei Verbraucher:innen: Produkte, die nachweislich recycelbar sind, gewinnen an Vertrauen und Nachfrage.
  • Innovationspotenzial: Durch neue Recycling-Technologien entstehen kontinuierlich bessere Lösungen für eine nachhaltige Verpackungswirtschaft.

Praxisbeispiele
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Closed-Loop-System ist ein Projekt von Greiner Packaging, das sich auf die Rückführung und Wiederverwendung von Einwegbechern bei Musikfestivals konzentriert. Gemeinsam mit Partnern entwickelte Greiner Packaging ein System aus (r)PET-Cups und speziell konzipierten Sammelbehältern, das bei mehreren Events getestet wurde – mit einer Rücklaufquote von bis zu 95 %.  Innovationen wie das Closed-Loop-System beweisen, dass Einweg nicht gleich Abfall bedeutet – sondern Teil eines intelligenten Kreislaufs sein kann.

 

Innovation als Wegbereiter einer nachhaltigen Verpackungswelt

Die Verpackungsindustrie steht vor großen Herausforderungen – doch zahlreiche Innovationen zeigen, dass nachhaltige Lösungen längst Realität sind. Die Beispiele unserer Innovationsartikel machen deutlich, dass es möglich ist, Verpackungen ressourcenschonender zu gestalten und Abfall signifikant zu reduzieren. Greiner Packaging setzt genau hier an: Mit neuen Konzepten, interdisziplinären Teams und starken Partnerschaften werden Verpackungslösungen entwickelt, die sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Der Weg zur nachhaltigen Verpackung ist kein einfacher – aber jeder Schritt zählt.

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