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Zu wertvoll für die Tonne: Warum der Schutz von Lebensmitteln für das Klima wichtig ist

05.07.2022 | 3 Minuten Lesezeit
Sebastian Diensthuber

Lebensmittelverschwendung ist teuer, umwelt- und klimaschädlich. Trotzdem gehen weltweit ein Drittel aller essbaren Lebensmittel verloren. Das hat vor allem in puncto CO2-Emissionen enorme Auswirkungen.

Sei es das abgelaufene Mindeshaltbarkeitsdatum beim Joghurt zuhause im Kühlschrank, die krumme Gurke am Feld, das volle Sortiment bis kurz vor Ladenschluss oder die zu großen Portionen in der Kantine – Gründe, warum Lebensmittel im Müll landen, gibt es genug, quer über alle Branchen hinweg. Und während manche offensichtlich sind, erschließen sich andere erst auf den zweiten Blick.

Faktoren, die zur Lebensmittelverschwendung beitragen :

Lebensmittelabfall in Haushalten großes Problem

Lebensmittel werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette verschwendet, doch vor allem in den Haushalten werden große Mengen an Lebensmittel weggeworfen: In Deutschland allein etwa 75 kg pro Person und Jahr. In der EU landen jährlich rund 88 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das entspricht etwa 20 Prozent aller überhaupt produzierten Lebensmittelmittel. Gleichzeitig können sich 33 Millionen Menschen jeden zweiten Tag nicht einmal eine hochwertige Mahlzeit pro Tag leisten.

Lebensmittelproduktion und der CO2-Fußabdruck

Lebensmittel, die nie konsumiert werden, verbrauchen Landflächen, Wasser, Energie und Ressourcen. Laut der deutschen Umwelthilfe entstehen durch Lebensmittelverschwendung pro Kopf und Jahr knapp eine halbe Tonne Treibhausgas – das entspricht etwa vier Prozent der jährlichen deutschen Gesamtemissionen. Vor allem bei der Produktion von Fleisch, Milch und Milchprodukten fallen laut einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ifeu große Mengen an CO2-Emissionen an:

  • Rindfleisch 13 – 15 Kg CO2 Äquivalent pro Kg
  • Schweinefleisch ca. 5 Kg CO2 Äquivalent pro Kg
  • Trinkmilch 1,4 Kg CO2 Äquivalent pro Kg
  • Joghurt 2,5 Kg CO2 Äquivalent pro Kg
  • Käse 5,7 Kg CO2 Äquivalent Kg

Landen Lebensmittel wie diese im Müll, ist das nicht nur ein ethisches und moralisches Problem, sondern auch für den Klimaschutz bedenklich.

Verpackungen schützen Lebensmittel

Die EU hat sich zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der UN bekannt und sich damit zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverluste im Handel und bei Verbrauchern bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Damit diese Anstrengung erreicht werden kann, muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette gehandelt werden – auch der Verpackungsbereich darf sich dabei nicht ausnehmen: Denn auch wenn sich viele Akteure in puncto Nachhaltigkeit eine Welt nahezu ohne Lebensmittelverpackungen wünschen würden, muss festgehalten werden, dass diese gerade für die Haltbarkeit eine oft entscheidende Rolle spielen.

Warum? Sind Lebensmittel unverpackt, kommen sie in direkten Kontakt mit Sauerstoff. Dieser verändert Farbe, Geschmack und Nährwert von Lebensmitteln – Oxidation tritt ein. Produkte wie Fleisch und Käse, die besonders oxidationsgefährdet sind, werden deshalb oft luftdicht oder unter Schutzatmosphäre verpackt. Sauerstoff begünstigt außerdem das Wachstum von Mikroorganismen und Keimen, wie beispielsweise Schimmelpilze. Verpackungen können dabei helfen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden – das hat auch eine Studie der Umweltberater Denkstatt Wien ergeben:

  • Steak: Reduktion Lebensmittelverschwendung um 75 %
  • Käse: Reduktion um 97 %
  • Brötchen: Reduktion um 93 %
  • Hühnerfleisch: Reduktion um 65 %
  • Gurke: Reduktion um 50 %

Doch wie sieht es mit dem CO2-Verbrauch für Verpackungen aus? Ließen sich in diesem Punkt durch das Weglassen von Folien und Bechern nicht zig Emissionen einsparen? Mitnichten.

Die Verpackung macht nur einen Bruchteil des CO2-Fußabdruckes eines Produktes aus – das zeigen auch die folgenden Beispiele:

  • Rindfleisch 330 g: Verpackung 0,07 Kg CO2 Äquivalent vs. ca. 5 Kg CO2 Äquivalent beim Füllgut
  • Käse 150 g: Verpackung 0,046 Kg CO2 Äquivalent vs. ca. 0,86 Kg CO2 Äquivalent beim Füllgut
  • Joghurt 150 g: Verpackung 0,008 Kg CO2 Äquivalent vs. 0,375 Kg CO2 Äquivalent beim Füllgut

Verpackung ja – aber welche?

Ein Verzicht auf Kunststoffverpackungen wäre aus Sicht der Welternährung und des Klimaschutzes deshalb die falsche Entscheidung – helfen diese doch dabei, Lebensmittel länger haltbar zu machen und damit der Lebensmittelverschwendung entgegenzutreten. Selbstverständlich gilt es aber auch hier eine nachhaltige Balance zu finden: Verpackungen sollten im Lebensmittelbereich in genau dem Umfang zum Einsatz kommen, indem sie nötig sind. Auch unterschiedliche Verpackungsgrößen sind wichtig: So können Singles und Großfamilien ihren Bedarf gleichermaßen decken.

Doch Verpackung ist nicht gleich Verpackung – macht es einen Unterschied, welches Material für diese verwendet wird? Und wenn ja, was gilt es dabei für die unterschiedlichen Produkte zu beachten? Gerade Glas erlebt in der aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte einen enormen Popularitätsaufschwung: Milch und Joghurt werden „wie früher“ in attraktiven Glasgebinden angeboten, für das gute Gewissen nehmen Konsumenten gerne das schwere Gewicht in Kauf. Doch ist der Retro-Trend tatsächlich gerechtfertigt? Wie schneiden Kunststoff- und Weißblech-Verpackungen im Vergleich dazu ab? In einem aktuellen Whitepaper haben wir die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Verpackungsmaterialien gegenübergestellt – und sind dabei auf so manche Überraschung gestoßen. Erfahren Sie am besten gleich mehr: Hier geht’s zum Download.

Whitepaper

Die Qual der Wahl

Das Whitepaper beleuchtet, wie unterschiedliche Verpackungsmaterialien Einfluss auf das Klima und den CO2-Ausstoß haben und zeigt dabei Vor- und Nachteile der Materialien auf.

Länger haltbar mit Barriere

Neben unterschiedlichen Verpackungsmaterialien gibt es auch innovative Technologien, die eine längere Lebensmittelhaltbarkeit ganz ohne Konservierungsstoffe sicherstellen können. Dazu zählen Barriere-Technologien, die bei Kunststoff-Verpackungen zum Einsatz kommen: Diese schaffen einen entscheidenden Mehrwert und sind ein Schlüsselfaktor, um das Füllgut in höchster Qualität von der Abfüll-Anlage zum Konsumenten zu bringen. Greiner Packaging bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Barriere-Technologien und ist damit in der Lage, genau auf die Anforderungen von Kunden und Produkt einzugehen. Ob Saucen, Tier- oder Babynahrung – Lebensmittel mit besonderen Abfüll- und Qualitäts-Ansprüchen profitieren von Barriere-Verpackungen in besonderer Weise. Alle Details zu den einzelnen Technologien finden Sie in unserem Barriere-Folder, der Ihnen hier zum Download zur Verfügung steht. Wenn Sie lieber zuhören, statt zu lesen, liefert Ihnen aber auch die Keynote Speech unserer Barriere-Expertin Bettina Schrenk alle Informationen, die Sie brauchen. Diese können Sie hier in voller Länge nachschauen. Überzeugt? Dann vereinbaren Sie am besten direkt einen Gesprächstermin mit unserem Product Category Manager Sebastian Eisenhuber, der Ihnen gerne für all Ihre Fragen zur Verfügung steht.

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Dann kontaktieren Sie am besten unseren Global Product Category Manager Sebastian Eisenhuber, der Ihnen gerne bei all Ihren Fragen Rede und Antwort steht.

Sebastian Diensthuber
Global Product Group Manager

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