Wir verwenden alternative Materialien

Von Rezyklaten bis hin zu agro- und bio-basierten Materialien

Ausschuss aus unserer eigenen Produktion setzen wir natürlich schon lange ein. Das ist einfach. Nicht so leicht ist es, Recycling-Material zu verwenden, das aus den Abfällen der Konsumenten gewonnen wird. Dieses ist stark nachgefragt. Daher ist es oft schwer erhältlich. Auch die Qualität dieser Recycling-Materialien variiert noch.

Aber auch die gesetzlichen Bestimmungen sind streng – vor allem wenn es darum geht Lebensmittel zu verpacken. Es gibt aktuell kaum Materialien, die dafür zugelassen sind. Im europäischen Raum richten wir uns nach den Einschätzungen der European Food Safety Authority (EFSA). Sie bewertet, welche Materialien sich für die Produktion von Lebensmittel-Verpackungen eignen. In den USA übernimmt das die Food and Drug Administration (FDA).

Es gibt also noch viele Herausforderungen zu meistern. Aber wir sagen: Challenge accepted!
Wir beschäftigen uns mit folgenden Material-Strömen:

Materialströme

r-PET ist unter den Kunststoffen derzeit das einzige post-consumer Recycling-Material, das mechanisch recycelt werden kann und gleichzeitig über eine positive EFSA-Opinion verfügt (mit Ausnahme kleiner spezieller Materialkreisläufe). Dadurch kann dieses Material auch mit Lebensmitteln direkt in Kontakt gebracht werden. Mechanisches Recycling von r-PET wird bereits seit vielen Jahren erfolgreich betrieben. In den nächsten Jahren rechnen wir damit, dass neben PET-Flaschen auch andere PET-Verpackungen (z.B. Obst-Schalen, Becher, Trays) für das Recycling möglich werden.

Greiner Packaging Produkte:
  • Flaschen
  • Deckel
  • Trays
  • Blister
  • Becher
Verfügbarkeit:
  • Non-food Produkte: erhältlich
  • Food-Produkte: erhältlich
r-HDPE verfügt über eine FDA-Recycling-Nummer, jedoch keine positive Bewertung der EFSA (bis auf wenige spezielle Ausnahmen).
Mechanisches Recycling von r-PE ist bereits möglich, das Material kann aktuell etwa für Verpackungen einiger Kosmetikprodukte zum Einsatz kommen. Chemisches Recycling wird voraussichtlich in den nächsten Jahren relevant.

Greiner Packaging Produkte:
  • Shampoo-Flaschen
  • Reinigungsmittel-Verpackungen
Verfügbarkeit:
  • Non-food Produkte: einfach erhältlich (mit Qualitäts-Einschränkungen)
  • Food-Produkte: sehr limitiert erhältlich
r-PP aus mechanischem Recycling verfügt über keine positive EFSA-Bewertung und ist somit aktuell nicht für den Lebensmittelkontakt geeignet. Mechanisch recyceltes PP könnte aktuell aber durch Einsatz einer funktionellen Barriere Anwendung für den Lebensmittelkontakt finden. Erste Mengen r-PP aus chemischem Recycling zeigen den Weg für die Zukunft, industrielle große Mengen werden aber voraussichtlich erst in einigen Jahren verfügbar sein.

Verfügbarkeit:
  • Non-food Produkte: einfach erhältlich (mit bestimmten Qualitäts-Einschränkungen etwa bei Farben)
  • Food-Produkte: r-PP aus chemischem Recycling (Pyrolyseverfahren) in Kleinmengen mit positiver EFSA-Bewertung bereits erhältlich
Nach positiven Challenge Tests wurde bereits ein Dossier für eine EFSA-Opinion zu mechanisch recyceltem PS verfasst. Solange es allerdings kein positives EFSA-Statement gibt, könnte mechanisch recyceltes PS nur unter gewissen Voraussetzungen für Lebensmittelanwendungen zum Einsatz kommen. Erste Tests mit 100 % post-consumer Recycling Material waren allerdings sehr vielversprechend. Kleinmengen aus chemisch recyceltem PS sollten 2021 bereits zur Verfügung stehen.

Greiner Packaging Produkte:
  • Technische Teile
  • Blister
Verfügbarkeit:
  • Non-food Produkte: einfach erhältlich (mit Qualitäts-Einschränkungen)
  • Food-Produkte: bio-circular PS aus organischem Abfall für Spezialitäten ist bereits erhältlich (Massebilanz).
Fossile Kunststoffe bestehen aus Erdöl. Nicht-fossile Kunststoffe können sehr unterschiedliche Quellen haben. Dazu zählen: Biomasse, organischer Abfall, Zellulose, Stärke, Zuckerrohr usw. Die Rohstoff-Basis wird nach Generationen eingeteilt:
  • Roh-Material erster Generation: Primärfrucht aus der Produktion, etwa Maiskorn. Dafür sind eigene Anbauflächen nötig.
  • Roh-Material zweiter Generation: Sekundärfrucht aus der Produktion, etwa Blätter und Stängel. Es handelt sich um Abfall. Es werden keine eigenen Anbauflächen benötigt.
  • Roh-Material dritter Generation: organischer Abfall und Produktions-Abfall. Eigene Anbauflächen werden nicht benötigt.
Nicht-fossile Kunststoffe lassen sich in unterschiedliche Kategorien einteilen – etwa vegetarisch, vegan oder halal. Nicht-fossile Kunststoffe können, müssen aber nicht kompostierbar sein. Ebenso gibt es bio-circular Kunststoffe, die recyclebar sind, das hängt vor allem vom Vorhandensein eines Recyclingstroms ab.

Verfügbarkeit:
  • Bio-circular  PP, PS und PE meist, aber nicht nur, auf Massebilanz-Basis  mit Lebensmittelzulassung ist bereits erhältlich.
  • PET mit einem Anteil von 30% bio-circular Inhalt ist erhältlich. Es enthält Zuckerrohr aus Taiwan.
Fair Plastic basiert auf dem Gedanken, die Küstenregionen dieser Welt von angeschwemmtem Plastikmüll zu befreien und gleichzeitig Materialströme zu sichern: Das Prinzip dahinter ist ebenso einfach wie sozial. Organisationen wie Plastic Bank® initiieren und koordinieren Sammelprozesse des Plastikmülls, dessen Sortierung und Aufbereitung vor Ort, bevor der Transport zur Weiterverarbeitung in neue Kunststoffprodukte bei Produzenten wie Greiner Packaging erfolgt. Das schafft einerseits Bewusstsein für den Wert von Kunststoff, garantiert den Sammlern vor Ort ein sicheres Einkommen und trägt dazu bei, nachhaltige Verpackungen mit einem verbesserten CO2-Footprint herstellen zu können.

Verfügbarkeit:
Aktuell sind bereits unterschiedliche Recyclingmaterialien aus Fair Plastic verfügbar. So etwa r-PET mit Lebensmittelzulassung und r-PP, sowie r-HDPE für Non-Food-Verpackungen wie z.B. für Reinigungsmittel oder Haushalts-Chemikalien.

Massenbilanz & Zertifizierungen

Chemisch recyceltes Material wird aktuell, ebenso wie Materialien aus nicht-fossilen Rohstoffen, nach dem Massebilanz-Ansatz eingesetzt: Als Kunststoff-Verpackungs-Hersteller erwerben wir ein Zertifikat für einen Materialstrom, durch das wir einen Beitrag zum Einsatz von chemisch recyceltem oder Material aus nachwachsenden Rohstoffen leisten.
Die ersten Greiner Packaging Standorte sind bereits nach ISCC PLUS zertifiziert und dürfen somit bei Verarbeitung von chemisch recyceltem und bio-circular Material das ISCC PLUS Logo auf die entsprechenden Verpackungen aufdrucken. Die ISCC PLUS Zertifizierung stellt den nachweisbaren Einsatz chemisch recycelter und bio-circular basierter Materialien sicher.

News