Salat to go – der schmale Grat zwischen praktisch und nachhaltig

04.08.2020 | 7 Minuten Lesezeit
Charlotte Enzelsberger

Marktfokus: Salads

Man findet sie heute in jedem Supermarkt: Fertigsalate. Gewaschen und in mundgerechte Stücke geschnitten warten sie abgepackt im Kühlregal darauf, als gesunde Mahlzeit verzehrt zu werden. Einige Fertigsalate liefern sogar Dressing und Besteck mit, sodass die einzelnen Komponenten nur noch miteinander vermengt werden müssen bevor sie zum Genießen bereit sind. In die Marktkategorie Salat fallen aber nicht nur frische Salate, sondern auch Zwischendurch-Snacks wie abgepackte Nudel- oder Eiersalate, Gemüsemayonnaise, Couscous oder Shrimps-Salate. Produkte wie diese boomen wie Convenience-Gerichte ganz allgemein. Sie profitieren vom Trend hin zu frischen Lebensmitteln, die schnell und unkompliziert unterwegs konsumiert werden können. Die Gerichte helfen dabei, Zeit zu sparen – und stellen nachhaltigkeitsbewusste Konsumenten vor eine Herausforderung. Sind sie zwar praktisch, aber meist umfangreich in Kunststoff verpackt.

Die Themen Convenience und Nachhaltigkeit beherrschen den Lebensmittelmarkt – und auch das Marktsegment der Salate und Zwischenmahlzeiten ist hier keine Ausnahme. Beide Schwerpunkte wirken sich nicht nur auf das Produkt an sich, sondern vor allem auch maßgeblich auf die Verpackung der Waren aus, es gilt deshalb, hier innovative Lösungen zu finden, die die beiden so gegensätzlich scheinenden Trends optimal verbinden.

Zeit sparen durch Convenience-Produkte

Fertiggerichte in zig verschiedenen Verpackungsvarianten aus Kunststoff: Sie machen das Leben vieler Konsumenten einfacher, sorgen aber auch dafür, dass die Verwendung von Kunststoff auch weiterhin eher zu- als abnimmt. Dennoch ist die Nachfrage nach praktischen, zeitsparenden und einfach zu konsumierenden Gerichten nicht von der Hand zu weisen, ganz im Gegenteil. Immer mehr Menschen leben und arbeiten in den Städten dieser Welt, der Alltag ist oft geprägt von schnellen Abläufen und strikt organisierten Terminen. Mit steigenden Einkommen, wie sie etwa in Mittel- und Osteuropa zu beobachten sind, sind immer mehr Menschen bereit, Geld für Convenience-Gerichte wie abgepackte Salate auszugeben. Mahlzeiten, die praktisch unterwegs zu konsumieren sind, das Kochen zuhause ersparen und gleichzeitig dennoch für eine gesunde Ernährung sorgen liegen im Trend. Die Nachfrage nach Convenience-Gerichten steigt aber auch durch die zunehmende Zahl an Einpersonenhaushalten. Für eine Person lohnt es sich oft nicht zu kochen, viele greifen deshalb zu praktisch verpackten Single-Portionen. Diese verursachen zwar mehr Verpackungsmüll als große Familienpackungen. Indem sie aber helfen Foodwaste entgegenzuwirken, können kleine Verpackungsgrößen einen echten Mehrwert für die Umwelt bieten – zählen weggeworfene Lebensmittel doch zu den größten Klimasündern hinsichtlich CO2 Ausstoß. Doch in der Verpackung von Convenience-Gerichten liegen Potentiale, die es zu heben gilt.

Ob Inhalt oder Verpackung – Nachhaltigkeit zählt

Der Wunsch nach Convenience bei gleichzeitig hohen Nachhaltigkeits-Ansprüchen verursacht bei vielen Konsumenten Gewissensbisse. Vielen ist Umweltschutz, Gesundheit und Fairness beim Einkaufen wichtig: Menschen suchen konkret nach Lebensmitteln und Gerichten mit natürlichen Inhaltsstoffen, aus regionalem oder vielleicht sogar biologischem Anbau, hergestellt unter fairen Bedingungen und mit Zutaten, die sich im Idealfall positiv auf Gesundheit und Lebenserwartung auswirken. Der verstärkte Trend hin zu vegetarischer oder veganer Ernährung zeigt, dass sich immer mehr Menschen intensiv mit ihrer Ernährung auseinandersetzen. Lebensmittel müssen bestimmten Ansprüchen genügen und zum Teil auch moralische und ethische Standards widerspiegeln. Einstellungen, die sich eigentlich auch in der Verpackung der Produkte wiederfinden sollen. Gerade Kunststoff ist als Material aber in Verruf geraten, die Bilder von Stränden, die im Plastikmüll versinken, haben sich in das kollektive Gedächtnis gebrannt. Mit ihrem Einkauf wollen Konsumenten deshalb nicht nur sich selbst etwas Gutes tun, sondern auch dazu beitragen, dass der Umwelt nicht geschadet wird. Die Idealvorstellung vom verpackungsfreien Supermarkt ist aber dennoch nur schwer umzusetzen: Während dies in manchen Produktkategorien gut funktionieren mag – etwa bei offenem Obst, Gemüse oder bei Backwaren – ist ein Großteil der Lebensmittel darauf angewiesen, dass sie verpackt und damit nicht nur geschützt, sondern auch transportierbar sind.

Verpackungslösungen für alle Bedürfnisse

Greiner Packaging hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Verpackungslösungen anzubieten, die sowohl den Convenience- als auch den Nachhaltigkeitsansprüchen der Konsumenten möglichst gut Rechnung tragen. Dabei setzen die Verpackungsspezialisten auf drei Schwerpunkte, durch die ihre Verpackungen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen sollen:

Karton-Kunststoff-Kombinationen sind eine besonders nachhaltige Form der Verpackung – aufgrund ihrer Recyclingfähigkeit, ihres reduzierten Materialeinsatzes und ihres geringen CO2-Fußabdrucks. Bei diesen wird ein dünner Kunststoffbecher von einem Kartonmantel umhüllt, beide Bestandteile lassen sich einfach voneinander trennen und wiederverwenden. Der Mantel kann auf Wunsch aus Recyclingkarton oder auch Graspapier bestehen und ist beidseitig bedruckbar – nachhaltig und ansprechend zugleich. Außerdem sind im Karton Sichtfenster möglich, Konsumenten haben so die Chance, noch im Supermarkt einen ersten Blick auf das verpackte Produkt zu werfen. Das erleichtert Kaufentscheidungen, macht Lust auf den Genuss und ist besonders im Salat-Segment sehr wichtig – wollen Konsumenten sich doch bereits im Supermarkt von der Frische der Salate überzeugen.

Wer an Karton-Kunststoff-Kombinationen denkt, wird möglicherweise als erstes eine Becherverpackung vor Augen haben. Aber auch andere Kombinationslösungen aus Karton und Kunststoff sind möglich. Im Salatbereich etwa jene, die Greiner Packaging für die Firma Kainz aus Österreich umgesetzt hat.

Es zählt zu den Klassikern der österreichischen Küche – Salat ohne Kürbiskernöl ist in der Steiermark, aber auch darüber hinaus, bei vielen nur schwer vorstellbar. Gerade in der Gastronomie oder Hotellerie wird dem Öl aber oft nicht die Beachtung geschenkt, die es verdient. Durch das offene Anbieten an Buffets verliert das Öl stark an Qualität und muss damit oft bereits vor seinem kompletten Verzehr entsorgt werden – ein Zustand, dem Familie Kainz mit ihrem Kürbiskernöl-Angebot entgegenwirken wollte. 100 Prozent reines Kürbiskernöl mit geschützter geografischer Angabe wird in kleine Portionspackungen abgefüllt, die dem Gast bei jedem Gericht frisches Öl garantieren. Eine Herausforderung – das tiefgrüne Öl darf weder aus der Verpackung austreten noch die Innenseite des Bechers verfärben. Durch die praktische Dosierverpackung in drei Schichten konnte die Aufgabe elegant gemeistert werden. Durch eine weiße Innenfolie kommt die Farbe des Öls gut zur Geltung, die Barriereschicht aus EVOH garantiert lange Haltbarkeit sowie UV-Schutz und die farbige Außenfolie sorgt für eine ansprechende Optik. Indem die EVOH-Schicht unter 5 Gewichtsprozent liegt, ist der Becher als PP-Monomaterial deklarierbar. Eine Portion Kürbiskernöl reicht für einen Salat als Dressing, im Handel kann das Öl beispielsweise auch mit Schafskäse, Fertigsalaten oder Sulz kombiniert werden. „Die Verpackung von Kernöl muss ganz spezielle Anforderungen erfüllen. Bei Greiner Packaging können wir auf diese hohe Qualität, gleichzeitig aber auch auf Verlässlichkeit und Liefersicherheit zählen. Mit unserem Portionsbecher haben Kernöl-Liebhaber beim Verzehr ein optimales Geruchs- und Geschmackserlebnis“, betonen Karin und Andreas Kainz. Die Einzelverpackungen mit Kartonummantelung sind im 50-Stück-Display, sowie im 3-er und 5-er Pack erhältlich, derzeit erfolgt der Vertrieb in Österreich, Deutschland und Kanada.

Monomaterial-Lösungen, bei denen Becher und Deckel aus demselben Material bestehen, sind optimal für das Recycling geeignet. Denn grundsätzlich gilt die Regel: Je weniger Materialien in einer Verpackung vorhanden sind und je sauberer die einzelnen Kunststoffe in der Recyclinganlage voneinander getrennt werden können, umso besser können sie für die Wiederverwertung aufbereitet werden. Viele Unternehmen steigen derzeit gezielt auf solche Lösungen um, lässt sich doch Nachhaltigkeits-Ansprüchen von Konsumenten damit optimal Rechnung tragen.

Beispiel für eine Monomaterial-Verpackung mit Innenschnappdeckel sind die Becher der Firma Neni Am Tisch, in denen israelische Gerichte als gesunder Snack zwischendurch erhältlich sind. Die Deckel bestehen – wie die Becher – aus hochtransparentem PET und sorgen für die Wiederverschließbarkeit der Verpackung. Um eine Originalitätsgarantie bieten zu können, sind die Becher mit einer Papierbanderole versehen. Die Monoverpackung mit einem hohen Recyclinganteil eignet sich perfekt für die Wiederverwertung und überzeugt auch optisch am Point of Sale: Die Transparenz zeigt das Produkt in bestem Licht, die Banderole liefert wichtige Informationen. „Greiner Packaging hat uns bei der Verpackungsentwicklung mit technologischer Expertise und kompetentem Projektmanagement unterstützt“, betont Ilan Molcho, Geschäftsführer von Neni Am Tisch.

Ein weiteres Beispiel für eine Monomaterial-Lösung mit Siegeldeckel sind die Schmalz-Varianten des österreichischen Unternehmen Otto Schachinger. Der Siegeldeckel bietet den Vorteil, dass auf eine Siegelplatine, die zumeist aus Aluminium besteht, verzichtet werden kann. Eine Originalitätsgarantie ist dennoch gegeben, das Produkt ist bestens geschützt. Dadurch, dass Becher und Deckel aus demselben Material hergestellt werden, ist das Recycling optimal möglich

Gerade für Deckel ist es auf Kundenwunsch auch möglich, Recyclingmaterial zum Einsatz zu bringen. Gleiches trifft auch auf sogenannte Top-Cups zu: Deckel mit Stauraum, in denen etwa Zusatzzutaten getrennt vom Hauptprodukt verpackt werden können. In diesem Bereich setzt Greiner Packaging etwa auf Lösungen aus r-PET.

Ob Salatgerichte wie Couscous Salate oder Convenience-Produkte ganz allgemein – viele davon werden außer Haus konsumiert und profitieren deshalb von Besteck, das der Verpackung beigelegt ist. Um den Einsatz von Kunststoff zu reduzieren, hat Greiner Packaging gemeinsam mit den Spezialisten der Cardbox einen Löffel aus Karton entwickelt. Der Löffel ist aufgrund des verwendeten Materials besonders leicht und verformbar, die Länge ist so gewählt, dass sie sowohl für die meisten Becherhöhen als auch die durchschnittlichen Handlängen optimal geeignet ist. Durch das Falten des Löffels erhält er seine Stabilität, nach der Verwendung kann der Karton ganz einfach recycelt werden. Eingelegt werden kann der gefaltete Kartonlöffel direkt bei der Verpackungsproduktion bei Greiner Packaging, Kunden können so auf eine Gesamtlösung zurückgreifen. Auf Wunsch kann der Löffel auf einer oder auch beiden Seiten dekoriert werden.

Mit seinen Verpackungslösungen sorgt Greiner Packaging im Salatbereich nicht nur für einfaches Handling, sondern stellt auch sicher, dass die Produkte geschützt und hygienisch einwandfrei bei den Konsumenten ankommen. Zusätzlich überzeugen die Verpackung auch optisch und sorgen im Regal für Unverwechselbarkeit. Die perfekte Kombination aus Convenience und Nachhaltigkeit ist garantiert – und wird individuell auf das jeweilige Produkt und die spezifischen Kundenanforderungen angepasst.

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